Obstbau, Obstkultur und Obstwissen

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Befruchtung von Obstbäumen

 

Für einen guten Fruchtbehang brauchen Sie ...

insbesondere bei Apfelbaum, Birnenbaum, Kirschbaum, Pflaumenbaum

1. eine Befruchtersorte

2. Bienen oder Hummeln für die Bestäubung (Insekten, die von Blüte von Baum A nach Blüte von Baum B fliegen)

3. keinen Spätfrost


zu 1.
Eine Befruchtersorte kann man dazukaufen - oder bei sehr kleinen Gärten, können Bäume genommen werden, die mehrere Sorten auf einem Stamm vereinen - sogenannte Mehrsortenbäume. Dabei werden zwei bis drei verschiedene Sorten, die gegenseitig die Befruchtung sicherstellen, miteinander kombiniert. Mehrsortenbäume werden vornehmlich in den Formen Busch und Halbstamm gezogen. Bei Interesse sprechen Sie uns bitte an.

zu 2.
Ich vermute, dass Sie kein Imker sind und in der Nähe Ihrer Obstbäume nicht zwangsläufig ein Volk von mehreren Tausend Bienen stehen haben - das brauchen Sie auch nicht, solange es einen Imker mit stärkeren Völkern im Umkreis von etwa 2 km gibt. Sollte das aber nicht der Fall sein, muss die Befruchtungsleistung allein durch Wildbienen und Wildhummeln sichergestellt werden. Wildbienen als auch Wildhummeln kommen je nach vorzufindenen Nahrungs- und Brutbedingungen sehr unterschiedlich häufig vor. Durch das Angebot von Obstbäumen und Sträuchern bieten Sie bereits ideale Nahrungsbedingungen - die Brutbedingungen können Sie durch das Aufhängen von Bienennisthilfen wesentlich verbessern.

Bienennisthilfen sind mit speziellen Bohrungen versehene Holz- oder Steinblöcke, die den solitär lebenden Bienen ideale Brutröhren vorgeben und sehr gut angenommen werden. Eine einzelne Wildbiene hat (insbesondere die Mauerbiene) eine signifikant höhere Befruchtungsleistung als die gewöhnliche Honigbiene, sie fliegt bereits ab einer Temperatur von etwa 10 Grad Celsius (im Gegensatz zur Honigbiene, die erst ab etwa 14 Grad Celsius fliegt), ist äußerst friedliebend und zudem sehr interessant zu beobachten. Im Erwerbsobstbau wird teilweise nur noch auf die Befruchtung von Wildbienen zurückgegriffen.


Sie haben Obstbäume die vortrefflich blühen, aber nicht tragen wollen?

Insbesondere für Apfelbäume, Birnenbäume und Kirschbäume gilt zu bedenken, dass die Blüte von einer zweiten Sorte (diploid) oder gar durch zwei verschiedene Sorten (triploid) befruchtet werden muss, damit aus der Blüte ein Frucht wird.
Dabei ist eine Befruchtung zum allergrößten Anteil durch Insekten, insbesondere durch Bienen oder Hummeln erforderlich. Lediglich zwei Prozent der befruchteten Apfelblüten etwa erfolgt durch Wind! Das heisst im Umkehrschluss, wenn keine geeignete Apfelsorte in der Nähe steht, oder keine Insekten zur Befruchtung vorhanden sind, wird Ihr Obstbaum keine bzw. nur sehr wenig Äpfel tragen (und dies obwohl der Apfelbaum in herrlichster Blüte stand).
Interessanter Weise reicht für die Fremdbefruchtung ein kleiner blühender Zweig einer Befruchtersorte aus, der in der Nähe des zu befruchtenden Obstbaumes aufgestellt wird oder auf einen vorhandenen Apfelbaum als kleines Ästchen dazuveredelt wird. Sollte Bienenflug vorhanden sein, kann dies zur Befruchtung des ganzen Baumes führen. Zu beachten ist zudem, dass ein Baum dermaßen üppig blüht, dass man sagen kann, dass bei einer  Befruchtungsleistung von 5 % aller vorhandenen Blüten ein Vollertrag des Baumes eintritt! Ähnliches gilt für Birnenbäume, Kirschbäume und Pflaumenbäume.


Nicht zu vernachlässigen sind für den Ernteausfall Spätfröste

Die voll geöffnete Obstblüte ist sehr anfällig gegen Frost!
Sollte während der Zeit der vollen Obstblüte starker Frost (etwa unter - 3 Grad) einwirken, kommt es zu einem Erfrieren der Blüte. Eine erfrorene Blüte ist sehr gut an der Schwarzfärbung des Blütenbodens zu erkennen. Gegen Spätfröste können Sie kaum etwas unternehmen, es sei denn, Sie möchten sich mit aufwendigen Beregnungsanlagen auseinandersetzen.